Zu den besten Fragen in der Personalstrategieentwicklung auf oberster Stufe gehören: wie sieht unser Team in sieben Jahren aus? Worauf sind wir dann stolz? Was hat unser Team im Unternehmen bewirkt? Wer hat was dazu beigetragen? Welche Kräfte haben uns verstärkt? Was ist meine Rolle im Team in sieben Jahren?
Diese oder ähnliche Fragen führen raus aus dem operativen Trott, rein in die Strategie und die Selbstverpflichtung. Das offene Gespräch darüber ist eine gute Ausgangslage für die Nachfolgeplanung in Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten. Nicht selten führt die Reflektion dazu, dass Einzelne ankündigen, bis in sieben Jahren nicht mehr Teil des Teams zu sein. Dann geht eine Türe auf.
Warum sieben Jahre? Sieben Jahre liegen weit genug weg, um die intuitive Verlust-Aversion weitgehend zu überwinden. Die Distanz entspannt – man traut sich eher, Bestehendes und Bewährtes in Gedanken loszulassen. Sieben Jahre liegen gleichzeitig noch nahe genug an der Gegenwart, um den Realitätsbezug zu bewahren. Und für manche sind sieben Jahre eine schicksalshafte, biblische Zahl. Das steigert die Ernsthaftigkeit im Dialog. In sieben Jahren kann man zudem einen Transformationszyklus starten und abschliessen. So lange dauern grundlegende Veränderungen in der Regel.
Was hat es mit der Zahl SIEBEN auf sich?
Experimente aus der Verhaltensforschung zeigen eine Bevorzugung der Zahl Sieben: Die häufigste Antwort auf die Frage nach der Lieblingszahl oder bei der Frage nach einer beliebigen Zahl zwischen Eins und Neun ist die Zahl Sieben. Weil die Farbe „blau“ so häufig als Lieblingsfarbe genannt wird, wird dieses Phänomen auch «Blue-Seven-Phänomen» genannt.
Viele Menschen glauben, das Leben sei in 7-Jahres-Phasen gegliedert. In etwa so: Mit sieben startet die Schule, mit 14 die Wahl der beruflichen Ausrichtung, mit 21 löst man sich von den Eltern, mit 28 lernt man «the siginificant other» kennen und mit 35-42 wird die Familienplanung abgeschlossen. 42 ist die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens – gemäss Stanley Kubrick – und mit 49 folgt die Krise. Mit sieben mal sieben Jahren beginnt bei vielen Menschen die Midlife-Crisis, aus der heraus eine grössere Veränderung für die zweite Lebenshälfte entsteht, auf die man dann mit der Schnapszahl 77 zufrieden zurückblickt und die verbleibenden Jahre entspannt geniesst.
Die Woche hat sieben Tage und am siebten Tag blicken wir auf das Werk der Woche und erholen uns.
Die Zahl sieben gilt in vielen Religionen und Philosophien als eine besondere Zahl – sie ist eine Glückszahl in den einen Kulturen und eine Unglückszahl in den anderen.
Was ist heute in sieben Jahren?
Zu den besten Fragen in der persönlichen Entwicklung gehören: wie sieht mein Leben in sieben Jahren aus? Worauf bin ich dann stolz? Was habe ich bewirkt? Welche Menschen haben mich gestärkt? Welche Menschen lasse ich bis dahin zurück, weil sie mich schwächen? Was ist meine Rolle in der Familie, im Team, in den Freundschaften in sieben Jahren? Es lohnt sich, sich diese Fragen hie und da zu beantworten, um die Weichen im Leben neu zu stellen.
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Autorin: Esther-Mirjam de Boer.